Marktplatzplauderei

Marktplatzplauderei

Mitten aus dem Lehrer*innen-Leben

Transkript

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00:00:00: Julia: Die Lehrkraft alleine kann einen Missbrauch nicht beenden. Die Lehrkraft alleine ist auch überhaupt nicht zuständig dafür, ein Missbrauch zu beenden und die Lehrkraft alleine sollte bitte über auch überhaupt

00:00:10: gar nicht für sich in Anspruch nehmen, sexualisierte Gewalt an Kindern beenden zu wollen. Kann sie nicht,

00:00:16: aber sie ist ein entscheidender Baustein, ein oft entscheidender erster Schritt zur Lösung. Und ich möchte gerne, dass

00:00:23: die Lehrkraft in der Lage ist, diesen Schritt zu gehen und ich möchte gerne, dass die Schule sich in die Lage versetzt und dass natürlich die Kultusministerien, die Kommunen und die  Bundesländer die Schulen in die Lage versetzen, dann

00:00:37: mit diesen Fällen auch umzugehen.

00:00:40: Music.

00:00:49: Judith: Willkommen bei der Marktplatzplauderei, dem Podcast von eduki.com/de. Hier sprechen wir mit spannenden Lehrerinnen und Lehrern, mit Meinungsmachern aus der Bildungsbranche über ihre Herzensthemen. Unsere Gäste verraten ihre besonderen Tipps, Tools und

00:01:04: best practice. Und das Beste daran: 

00:01:07: Ihr könnt jede Menge für euch mitnehmen! Ich bin Judith und freue mich sehr, Host dieses Podcast zu sein. Hallo und herzlich willkommen zu Marktplatz-

00:01:16: plauderei.

00:01:17: In den letzten Wochen habe ich mich viel mit dem Thema "Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen" beschäftigt und dann kommt man eben auch an dem Thema "Sexueller Missbrauch von Kindern im Netz" vorbei. Das ist in der Tat ein

00:01:31: schweres Thema und wir werden versuchen, uns in dieser Episode dem zu nähern. Sehr wohl wissend,

00:01:36: dass unsere üblichen 30 Minuten hier bestimmt nicht ausreichen und es ist sicherlich auch angebracht, vorher eine Triggerwarnung abzusetzen.

00:01:45: Ich bin sehr froh, dass ich für diese Folge der Marktplatzplauderei eine so erfahrene Gästin hier an meiner Seite habe. Herzlich willkommen liebe Julia von

00:01:54: Innocence in Danger.

00:01:57: Julia: Vielen Dank! Ich freue mich sehr, dabei zu sein. Judith: Julia, wir beide starten bei der Marktplatzplauderei mit unserer Kennenlernrunde "1 vor 8", damit unsere Hörer*innen dich ein bisschen kennenlernen. 

00:02:08: Ich stelle ein paar Fragen und du sollst so schnell wie möglich antworten. Wir haben eine Minute Zeit. Bist du ready? Julia: Ready. 

00:02:16: Judith: Alles klar, dann stelle ich den Timer und los geht's. Ich wohne in ...  Julia: Berlin. Judith: Zur Schule gegangen bin ich in ... 

00:02:25: Julia: Stolzenau. Judith: Wo ist das denn? Julia: Das ist in Niedersachsen. Ein kleiner, kleiner Ort in Niedersachsen. Judith: Nachteule oder Frühaufsteherin?

00:02:34: Julia: Sowohl als auch. Als Kind und Jugendliche totale Nachteule und inzwischen eher, weil es so sein muss als erwachsene Person, eher Frühaufsteherin. Judith: Streberin oder 70% muss auch reichen? 

00:02:45: Julia: Streberin. Judith: Studiert habe ich ... in ... 

00:02:50: Julia: Studiert habe ich Psychologie, Philosophie und Literatur in New York. Ein tolles Erlebnis! Und dann weiter studiert Psychologie in Berlin.

00:03:00: Judith: Mein Lieblingstool auf meinem Smartphone ist ... Julia: Audible, im Moment. Judith: Ostsee oder Nordsee? 

00:03:08: Julia: Ostsee, obwohl Nordsee ist auch toll. Beides. Judith: Das letzte Buch, das ich gelesen habe ... Julia: Ich lese gerade und das ist ein sensationelles Buch von Philipp Moog, dem Schauspieler. Anderwelt. 

00:03:22: Das ist der Hammer. Ich höre es gerade, von ihm gesprochen als Hörbuch. Also ich kann es nur empfehlen.

00:03:27: Judith: Super, vielen Dank. Unsere Minute ist auch um. Liebe Julia, Innocence in Danger ist eine Bewegung gegen sexuellen Missbrauch von

00:03:36: Kindern, insbesondere die Verbreitung von Kinderpornografie auf digitalen Wegen. Erkläre doch gerne mal mit eigenen Worten, wie ihr da tätig seid.

00:03:46: Julia: Wir machen wahnsinnig viel. Wir sind in der Prävention. Aufklärungsprävention

00:03:52: ist ein großer Baustein, eine große Säule, in der wir tätig sind. Das heißt, wir machen ganz viele Kampagnen. Zum Beispiel haben wir gestern eine Kampagne überall auf Social Media gelauncht zum Thema "Sexualisierte Gewalt im Sport".

00:04:04: Wir machen

00:04:07: Aufklärungsformate, wir machen Präventionsformate für Kinder und Jugendliche und da bereits im Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule. Wir machen Fortbildungen für Lehr- und Fachkräfte.

00:04:19: Wir machen jetzt, fangen jetzt gerade an, das freut mich wahnsinnig, 

00:04:23: mit einem bundesweiten Projekt gefördert vom Bundesfamilienministerium. Das haben wir letztes Jahr schon ein bisschen begonnen. Das können wir jetzt ausrollen unter #UNDDU? Mach dich stark gegen sexuelle Gewalt unter Jugendlichen. 

00:04:36: Das ist ein super spannendes Thema, weil wir dort Jugendliche ansprechen, die Opfer sind, die Täter sind oder Täterin

00:04:45: und natürlich auch Bystander, also die es mitkriegen und nicht wissen, was sie damit tun soll, und deren Eltern und die Fachkräfte. Also wir sind immer sehr ganzheitlich. 

00:04:52: Und eine zweite Säule ist die Intervention. Dort machen wir auch Fortbildungen. Da haben wir eine sehr tolle Fortbildung, die heißt "Stoppt Sharegewalt", wo wir zum Beispiel

00:05:01: Lehrkräfte oder Menschen im Sportverein oder sonst wir wirklich darin fortbilden: Ein Fall kommt und ich werde informiert. Was zum Henker mache ich jetzt mit meiner ganzen stressigen Not und wie gehe ich jetzt vor? 

00:05:14: Wir machen, man nennt es immer politischen Lobbyismus, ich finde es ja ..., 

00:05:19: so heißt es aber. Wir setzen uns auch in der Politik für Kinderrechte und Kinderschutz ein, ganz doll. Und

00:05:26: was machen wir noch? Genau, wir führen eigene Studien durch. Das ist dann die vierte Säule. Eigene Studien und wir beteiligen uns auch an internationalen und europäischen Studien.

00:05:37: Judith: Okay, ein großer Überblick. Vielen Dank erstmal dafür. Wir kommen mal zu den reinen Zahlen der Betroffenen und das hat mich, ehrlich gesagt, schockiert. In jeder Schulklasse sitzen

00:05:49: ein bis zwei betroffene Kinder und 55% der Kinder auf Missbrauchsbildern im Netz sind unter 10 Jahre alt. Wie kann ich als Lehrer*in sensibilisiert sein? Wie erkenne ich was? Kann ich überhaupt was

00:06:05: erkennen? Also ich habe auch bei euch gelesen, dass letztendlich nur ein Drittel der Betroffenen sich selbst mitteilt.

00:06:13: Julia: Genau, es gibt die Mikado-Studie, die du da gerade zitierst. Die hat ein paar verstörende Zahlen hervorgebracht, unter anderem nur ein Drittel der Betroffenen teilt sich mit.

00:06:23: Ich weiß gar nicht, ob ich das "nur" nennen will. Die Frage ist natürlich: Teilen sich die anderen nicht mit, weil sie es nicht wollen oder weil sie es nicht können? 

00:06:32: Und ich finde, dass man da unterscheiden muss. Dass man da den Betroffenen auch die Möglichkeit geben muss, sich selber zu entscheiden, möchte ich das von mir mitteilen oder nicht. Aber ich finde, wir müssen eine Gesellschaft sein, in der sie natürlich selbstverständlich zu jeder Zeit die Möglichkeit haben, sich mitzuteilen. Da sind wir noch weit entfernt. 

00:06:49: Und in dieser Mikado-Studie wird auch gesagt, nur 1% aller Fälle werden dem Jugendamt oder den Strafverfolgern 

00:06:56: bekannt und das ist wirklich wahnsinnig wenig. Wir sprechen sogar von zwei bis vier betroffenen Schulkindern, weil in diesen ganzen Hochrechnungen der digitale Raum immer fehlt. Das wäre noch. Und um noch 

00:07:08: einmal diese Grundlage zu setzen,

00:07:12: die Internet Watch Foundation, das ist eine Meldestelle für Missbrauchsdarstellungen in Großbritannien, hat erst kürzlich ihren Bericht 2020 veröffentlicht und da gibt es mehrere wirklich

00:07:26: verstörende Trends zu beobachten. Der eine ist, dass

00:07:31: in diesen Meldungen von Missbrauchsdarstellung 2020 waren 44%

00:07:37: selbst generierte Missbrauchsdarstellungen. Das heißt also selbst produziert, nicht freiwillig, 

00:07:45: die sind im sogenannten Livestream-Missbrauch entstanden. So wie wir beide jetzt miteinander kommunizieren. Ich als Täterin würde dich manipulieren als Kind und würde sagen: "Mach jetzt dieses und dann machst du das und dann nimmst du diesen Gegenstand und so weiter!". 

00:08:00: 44% der Gesamtheit der Missbrauchsdarstellungen

00:08:04: waren selbst generiert in sogenannten Livestream-Missbrauchssituationen. Es war ein Anstieg von 77% im Vergleich zum Vorjahr.

00:08:12: Ich glaube, dass das mit der Pandemie zu tun hat, weil nämlich in den Lockdown-Zeiten natürlich die Kinder und Jugendlichen vermehrt im Netz waren. Damit waren natürlich auch Täter und Täterinnen vermehrt im Netz und so ist das entstanden. Ich fürchte nur, dass das ein unumkehrbarer Prozess war. 

00:08:27: Ich glaube, das wird so bleiben. Und ein anderer wirklich auch

00:08:32: beeindruckend verstörender Trend, aber gut, dass wir ihn jetzt sehen, ist, dass sie festgestellt haben, dass Geschwisterinzest, 

00:08:42: also Missbrauch untereinander oder von einem Geschwister am anderen Geschwister in diesen Missbrauchsdarstellungen anfängt, eine immer größere Rolle zu spielen.

00:08:51: Und die Opfer sind klein. Das Problem ist und deswegen machen wir auch unsere Fortbildung "Stoppt Sharegewalt": 

00:08:59: Sexualisierte Gewalt kann man nicht erkennen. Es sei denn, es gibt eindeutig körperliche Spuren und selbst da, also selbst wenn ich sehen würde, ein Kind hat einen Biss am Oberarm, dann kann das auch, weil es mit einem anderen Kind gespielt hat oder eine Form von schlimmer Misshandlung sein. 

00:09:15: Es gibt kein eindeutiges Symptom. Es sei denn, du hast Verletzungen, also eindeutige Verletzungen im Genital- oder auch Analbereich. 

00:09:23: Das bedeutet für uns oder für Lehrkräfte: Wenn ich anfange, mir Sorgen zu machen um ein Kind,

00:09:31: dann muss ich diese Sorge ernst nehmen, bitte. Wenn sich anfängt, in diese Sorge dieses Gefühl zu mischen, 

00:09:38: es könnte auch Gewalt oder sexualisierte Gewalt eine Rolle spielen, auch diese Sorge ernst zu nehmen und dann, und das ist die Quadratur des Kreises, muss ich

00:09:47: zwei Dinge gleichzeitig machen. Ich muss Ruhe bewahren und gleichzeitig handeln. Und Ruhe bewahren ist wahnsinnig schwierig, weil ich ja

00:09:55: unglaublich aufgeregt bin. Also ich gerate in maximalen Stress und denke nur: "Oh Gott, was mache ich jetzt nur?". Und ich muss aber, wenn ich zu schnell bin, wenn ich zu hektisch bin, wenn ich unüberlegt bin, dann verschrecke ich vielleicht das Kind, weil es noch nicht an dem Punkt ist. 

00:10:11: Ich warne vielleicht einen Täter oder eine Täterin und dann wird es für das Kind richtig kompliziert. Das bedeutet für Schulen oder alle Institutionen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, ist 

00:10:22: dieses berühmt berüchtigte Schutzkonzept so wahnsinnig wichtig. Das Schutzkonzept, wenn es nämlich eine Institution hat, haben wir gemeinsam entwickelt. Es gibt einen Handlungsleitfaden, der mir sagt 

00:10:36: das ist meine erste Ansprechperson. Und ich als Kinderschutzorganisation möchte, dass eine Lehrkraft eins tut: 

00:10:41: zur nächsten Ansprechpersonen geht. Und dann möchte ich, dass diese Ansprechpersonen weiß,

00:10:46: wie es weitergeht. Dann möchte ich, dass die Schulleitung weiß, wie es weitergeht und dann möchte ich, dass das Jugendamt auch weiß, wie es weitergeht. Also dann sollen bitte an diesen Positionen auch entsprechend geschulte Personen sitzen, die in der Lage sind, mit so einem Fall umzugehen. Denn nur dann komme ich als Lehrkraft überhaupt zu dir, als eine Schulleitung. Wenn ich das Gefühl habe, die Judith, 

00:11:07: die hat Ahnung davon. Da weiß ich, dass das dort gut aufgehoben ist. Wenn ich denke, 

00:11:12: die belastet das, da hat die keinen Bock drauf, dann werde ich nichts sagen und das ist das aller, aller Schlimmste für die Kinder. Das heißt also, Ruhe bewahren und gleichzeitig hinsehen und handeln. Und die Entwicklung dieser Schutzkonzepte hilft Institutionen dabei, sich genau dafür auf dem Weg zu machen. Das ist für Schulen

00:11:30: aus zwei Gründen wichtig. Schule ist zum einen der Ort, das haben ganz viele Studien bewiesen, an dem sich betroffene Kinder mitteilen.

00:11:39: Deswegen ist es so super wichtig für Lehrkräfte, nicht Angst haben zu müssen davor: Was mache ich denn, wenn sich mir ein Kind mitteilt? 

00:11:47: Das zweite ist, dass Schule natürlich auch ein potenzieller Ort ist, an dem Kinder sexualisierte Gewalt erfahren,

00:11:56: durch andere Kinder, durch andere Jugendliche oder auch durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Kollegium.

00:12:03: Also das heißt, das Schutzkonzept muss quasi in beide Richtungen arbeiten. Es gibt immer mehr Schulen, die sich da auf den Weg machen. In Berlin soll das jetzt gesetzlich verankert werden, dass sie das haben müssen. Ich glaube, in einem anderen Bundesland wurde das inzwischen auch schon gesetzlich verankert und das ist ein weiterer Baustein unserer Arbeit. 

00:12:19: Wir haben im letzten Jahr mit ganz vielen Berliner Schulen Fortbildungen dazu gemacht, wie entwickle ich ein Schutzkonzept und wie mache ich da weiter. 

00:12:28: Deine Frage war und du merkst, du musst mich da einfach unterbrechen, weil ich sehr langwierig antworte: Was mache ich als Lehrkraft, wenn ich etwas vermute?

00:12:38: So eine Vermutung kommt manchmal ganz plötzlich. Das heißt, es ist das Wochenende vorbei, das Kind kommt und ich denke: 

00:12:44: Was ist denn da passiert? Judith: Aber warte mal! Da grätsche ich tatsächlich mal wieder kurz rein, weil da habe ich ein riesiges Fragezeichen. Weil du weißt, 

00:12:53: wie die Realität an den Schulen aussieht. Wir haben überfüllte Klassen, die Lehrer sind zugeballert 

00:13:00: mit Arbeit. Also diese Aufgabe, dass ich dann einen Blick habe über meine 34 Schüler*innen, die da in dieser Klasse sind, um da überhaupt eine Beziehung herzustellen und um da irgendetwas zu entdecken, da habe ich ein riesen Fragezeichen. 

00:13:18: Julia: Ja, wobei wir wirklich in den letzten Jahren, ich weiß nicht, wie viele Hundert Fortbildungen mit Kolleg*innen gemacht haben.

00:13:25: Und ich will mal so sagen: Es war meistens so ein Drittel begeistert, dass es die Fortbildung gibt. Ein Drittel war so, wir gucken mal, was passiert und ungefähr ein Drittel war sehr misstrauisch oder auch widerständig. 

00:13:39: Und dann ist es unsere Aufgabe, das für alle händelbar zu machen und meine Erfahrung ist, dass

00:13:48: Lehrkräfte schon einen guten Blick auf ihre Schülerinnen und Schüler haben.

00:13:53: Ich glaube, dass wir da eben genau was du sagst, wir dürfen das nicht überfrachten. Was ich möchte, ist, wenn dir als Lehrkraft

00:14:00: an diesem berühmten Montag irgendein Kind auffällt und du denkst: Irgendwas stimmt nicht! 

00:14:05: Dann möchte ich einfach, dass es in deiner Schule

00:14:12: für dich den Raum und die Person gibt, an die du dich mit dieser Beobachtung wendest. 

00:14:18: Und dass ihr dann gemeinsam, nicht du als Lehrkraft allein. Die Lehrkraft alleine kann einen Missbrauch nicht beenden, die Lehrkraft alleine ist auch überhaupt nicht zuständig dafür, einen Missbrauch zu beenden und die Lehrkraft alleine sollte auch bitte überhaupt gar nicht für sich in Anspruch nehmen, sexualisierte Gewalt an Kindern beenden zu wollen. Kann sie nicht!

00:14:36: Aber sie ist ein entscheidender Baustein, ein oft entscheidender erster Schritt zur Lösung und ich möchte gerne, dass

00:14:44: die Lehrkraft in der Lage ist, diesen Schritt zu gehen und ich möchte gerne, dass die Schule sich in die Lage versetzt und dass natürlich die Kultusministerien und die Kommunen und die Bundesländer die Schulen in die Lage versetzen,

00:14:57: dann mit diesen Fällen auch umzugehen. Und das bedeutet Schulsozialarbeit und so weiter und so fort.

00:15:05: Und anders ist es manchmal, dann merke ich, also ich gucke mir so ein Kind an und dann denke ich, irgendwas ist komisch und dann denke ich, 

00:15:13: so jetzt, wo ich so darüber nachdenke, das ist schon seit einer ganzen Weile anders. In der Rückschau merke ich, dass ist ja eigentlich schon seit einem halben Jahr so eigenartig. Und auch dann gnädig mit sich zu sein und zu sagen, so jetzt habe ich es gemerkt und 

00:15:27: dann wieder diese Person zu haben. Ich finde, Schule ist für wahnsinnig viel zuständig, Schule soll im Übrigen ja auch noch Bildung vermitteln. Und jetzt in diesen Zeiten das ganze auch noch digital.

00:15:39: Wir waren an Schulen und haben Projekte auch online durchgeführt und wir hatten mit Schulen zu tun, die waren so katastrophal ausgestattet, dass es wirklich nur zum Teil dem hohen Engagement der Lehrkräfte zu verdanken war, dass da überhaupt irgendwas funktioniert hat. Und ich finde,

00:15:57: das geht nicht. Ich finde, Lehrkräfte müssen in die Lage versetzt werden, ihren Job gut zu machen und ich finde schon, dass zum Job

00:16:05: einer Lehrkraft auch gehört, mitzukriegen, wenn es einem Kind nicht so besonders gut geht. Das heißt aber natürlich, dass die Bedingungen dementsprechend sein müssen.

00:16:13: Ich finde aber auch, dass wenn die Bedingungen es noch nicht sind, wir trotzdem Wege finden müssen,

00:16:21: Kontakt zu diesen Kindern aufzubauen und Kontakt zu Hilfestellen. Deswegen jetzt für alle Lehrkräfte, die das hören und sagen: In meiner Schule gibt's das aber nicht. Ich weiß es aber nicht. Ruft bitte beim Hilfetelefon Missbrauch an:

00:16:34: 0 800 225 55 30! 

00:16:39: Da sitzen Profis. Die können das mit euch sortieren, die sagen euch auch Anlaufstellen in der Nähe. Das ist wichtig. Wenn anrufen nicht geht, 

00:16:47: gibt es das Hilfeportal Missbrauch. Das ist wirklich wichtig. Bleibt mit so einer Sorge nicht alleine. Was nämlich oft passiert, ist, wir kriegen was mit, dann fiel mir das so weg,

00:16:57: weil wir irgendwie überfordert sind, weil wir vielleicht auch vermuten, dieses Kind wird von seinem Vater oder seiner Mutter missbraucht. 

00:17:03: Judith: Da lass mich gerne noch mal rein. Das sind auch so zwei Sachen, weil üblicherweise ist es ja auch so, dass wir Eltern sehr schnell einbinden wollen, einbeziehen wollen. Das kann aber ja manchmal in diesen Fällen auch total falsch sein, weil habe ich auch gelernt, sexuelle Gewalt wird in

00:17:20: 75% der Fälle im engsten Familien- und Bekanntenkreis ausgeübt und in 82% der Fälle,

00:17:27: korrigiere mich, wenn es falsch ist, aber sind Eltern oder Familienangehörige am Missbrauch beteiligt.

00:17:35: Julia: Ja, aber ich glaube, dass du zwei Zahlen durcheinander bringst. Das eine stimmt. 

00:17:43: 80 bis 90% aller Fälle finden im engen sozialen Nahfeld statt. Das ist die Kernfamilie, die erweiterte Familie und eben das soziale Nahfeld. Das ist der Sportverein, die Schule, die Nachbarschaft, der Chor, die Pfadfinder, 

00:17:53: was auch immer eure Kinder gerade machen. Und die andere Zahl, auf die du dich beziehst, da geht es tatsächlich um organisierten Missbrauch. 

00:18:02: Und das ist eine Studie aus Kanada gewesen, die aber und das ist auch super wichtig, deswegen ist es gut, dass du es sagst, die festgestellt hat, dass in 82%

00:18:14: der Fälle organisierten Missbrauchs,

00:18:17: ein Elternteil oder enges Familienmitglied Teil des organisierten Missbrauchs um die Kinder war. Das erzählt uns im Übrigen und das erzählen uns auch die Fälle Lüchte und Münster und Bergisch Gladbach, über die wir jetzt alle geredet haben,

00:18:30: die Täter und Täterinnen Leben nicht im luftleeren Raum und die Kinder im Übrigen auch nicht. Die gehen in den Kindergarten, die gehen zur Schule, die gehen in den 

00:18:39: Sportverein. Der Täter oder die Täterin ist unsere Nachbarin,  war unser Klassenkamerad oder unsere Klassenkameradin und wir müssen zum einen besser darin werden,

00:18:51: betroffene Kinder

00:18:52: zu identifizieren oder zumindest da wo wir anfangen, uns Sorgen zu machen um ein Kind, dieser Sorge auch nachzugehen. Weil es ist zugleich auch wichtig, dass wir nicht zu früh interpretieren. Also dass wir nicht zu früh sagen,

00:19:02: wird bestimmt zu Hause missbraucht oder ach quatsch, da passiert gar nichts, sondern dass wir dieser Sorge nachgehen. Das ist das eine. Aber wir müssen auch besser darin werden, 

00:19:12: potenzielle Täter und Täterinnen zu erkennen.

00:19:15: Also bisher finde ich, lastet zu viel Verantwortung auf den Schultern der Kinder, auf den Schultern der betroffenen Kinder. Wir müssen auch lernen, unseren Blick zu erweitern und ich weiß, dass zum Beispiel in Kollegien, ich war auch schon an Schulen, wo zum Beispiel eine Lehrkraft missbraucht hat. 

00:19:29: Ich war neulich an einem Kindergarten, da hat ein Erzieher im Kindergarten

00:19:35: missbraucht. Das kommt vor. Und das ist auch immer so ein wahnsinniger Schock ins System, weil du natürlich da sitzt und denkst: Wie konnte ich das nicht merken? Wir konnte das überhaupt passieren? Und dann schiebe ich aber alles wieder beiseite. 

00:19:49: Wir müssen uns in die Lage versetzen und dabei versuchen wir, wirklich zu helfen mit unseren Fortbildungen. Wir müssen uns an der jeweiligen Position, an der wir mit dem Kind zu tun haben, in die Lage versetzen, das Undenkbare zu denken 

00:20:03: und den ersten entscheidenden weiteren Schritt zu gehen.

00:20:08: Das müssen wir hinkriegen und ich finde, dass ist auch nicht zu viel verlangt. Das ist immer noch eine Menge, weil,

00:20:15: das müssen wir uns auch immer wieder klar machen, für Lehrkräfte, wenn die vermuten, ein Kind erlebt sexualisierte Gewalt, geht ihnen das immer sehr nah, weil es ist immer ein Kind, das sie kennen,

00:20:25: mit dem sie viel zu tun haben und zugleich, wenn sie dann anfangen zu vermuten, es könnte zu Hause stattfinden, sind es natürlich auch immer Bezugspersonen, die sie kennen.

00:20:34: Auch ich bin in so einem Minidorf groß geworden. Also da in unserer Dorfgrundschule, da hätte die Lehrerin aber alle gekannt. 

00:20:43: Und im Übrigen an unserer Dorfgrundschule, das war noch, bevor ich zur Schule kam, gab es einen Lehrer der Kinder missbrauchte, Jungen in diesem Fall. 

00:20:51: Das müssen wir schaffen und dabei helfen wir, 

00:20:59: Innocence, tatsächlich mit unserem Programm. Das ist unsere Aufgabe. Wir können nicht immer nur verlangen, dass Lehrkräfte müssen, sondern wir müssen ihnen auch das Handwerkszeug an die Hand geben, 

00:21:10: dass sie das tun können und unsere Aufgabe ist quasi, das Wissen zu vermitteln und ich finde, die Aufgabe der Schulleitung ist es, den Raum dazu zu schaffen und dann

00:21:18: gehört natürlich das Schulamt dazu, die Kommune und das Kultusministerium. Deren Aufgabe ist es,

00:21:25: verdammt noch mal, sage ich an dieser Stelle, wirklich die Strukturen zu schaffen, die das ermöglichen, weil das, was ich dir jetzt erzähle, ist auch gar keine neue Erkenntnis. Das wissen wir

00:21:34: seit 20 Jahren und diese 

00:21:36: Strukturen verändern sich einfach nur so langsam. Judith: Ich glaube, irgendwo kommt bei euch ja auch die Forderung, dass man das auch viel stärker noch implementiert in der Lehrkräftefortbildung, also Weiterbildung, aber auch in der Ausbildung. Dass das Bestandteile sind und dass das dann auch in den Schulen tatsächlich landet, so dass, wie du das jetzt gerade beschreibst, wenn mir etwas auffällt als Lehrkraft an einem Kind, dass ich dann weiß, was ich tun muss.

00:22:03: Dass ich weiß, was sind jetzt die Schritte, haben wir bei uns an der Schule schon irgendwie ein Konzept

00:22:10: dafür, was wir gelernt haben

00:22:13: oder greife ich dann zu diesem Telefon, zu dem Hilfetelefon, was sind eigentlich so die Steps, um den Fällen dann tatsächlich auch nachzugehen. 

00:22:21: Lass uns mal über die Folgen für die Kinder sprechen, die sexuelle Gewalt erfahren haben.

00:22:32: Julia: Also sexualisierte Gewalt verändert das Leben eines Kindes unwiederbringlich für immer.

00:22:38: Nichts wird mehr so, wie es hätte sein können und die Tat oder die Taten begleiten das Kind auch oder diesen Menschen auch ein Leben lang. Damit will ich nicht sagen, die sind

00:22:51: nicht in der Lage, ein glückliches, zufriedenes Leben zu führen.

00:22:54: Das ist auch falsch. Es ist wie eine Narbe. Es ist etwas, was man auch nicht ungeschehen machen kann. Auch eine Therapie kann es nicht ungeschehen machen. Therapie oder Beratung hilft mir aber dabei, damit umzugehen. Das ist wichtig.

00:23:08: Was

00:23:13: mir die Betroffenen, die erwachsenen Betroffenen erzählen oder durchaus auch Jugendliche schon, ist, dass sie sagen, sobald ich das jemandem erzähle, 

00:23:22: verändert sich deren Blick auf mich auch unwiederbringlich. Und plötzlich wird alles nur noch durch die Brille der Betroffenheit gesehen. 

00:23:30: Für mich, also ich habe viele Jahre in der stationären Kinder- und Jugendhilfe gearbeitet, mit Kindern die nicht mehr zu Hause leben konnten, aus welchen Gründen auch immer,

00:23:39: und wenn ich mir diese Kinder anschaue, egal welche,

00:23:43: die was auch immer für Gewalt und sexualisierte Gewalt erlebt haben, was die für eine Kraft haben, was die für eine Lebenskraft haben, dann finde ich, müssten wir uns erstmal alle stundenlang verbeugen vor denen und sagen: Boah, ich ich verneige mich vor deinem Mut. Ich verneige mich vor deiner Courage. Ich verneige mich vor deiner Lebenskraft. 

00:24:01: Für betroffene Kinder ist sexualisierte Gewalt oder Missbrauch innerhalb der Familie zum Beispiel, aber egal wo:

00:24:09: das Missbrauchen von Vertrauen,

00:24:12: eine auf jeden Fall körperliche Grenzverletzung, massive Grenzverletzung, das geht übrigens auch einher mit durchaus starken körperlichen Schmerzen und einer

00:24:22: auf jeden Fall hochgradigen psychischen Belastung und es verändert natürlich auch meinen Blick auf das Leben, auf Beziehungen, auf vertrauensvolle Beziehungen, auf

00:24:32: Körper, auf Sexualität, auf alles. Und deswegen ist es so wichtig, dass betroffene Mädchen und Jungen, aber auch erwachsene Männer und Frauen genügend

00:24:42: qualifizierte Stellen zur Verfügung stehen, zum Beispiel Therapie und/oder Beratung, die ihnen dabei helfen, das zu bewältigen und zwar

00:24:51: schrittweise. Also es gibt Betroffene, die brauchen sehr intensive, also zum Beispiel aus 

00:24:56: organisiertem Missbrauch, da kann man nicht so eine Regel aufstellen: Wenn es so war, dann ist das nicht so schlimm und wenn es so war, dann ist das aber besonders schlimm.

00:25:06: Es gibt zum Beispiel eine Promotion aus Schweden, die mit vielen Tausend Mädchen und Jungen gesprochen hat, die Opfer von Cybergrooming geworden sind, also der digitalen Anbahnung und dem Livestream-Missbrauch, den ich vorhin beschrieben habe. Und diese Studie, diese Promotion kommt, wie sollte es anders sein, zu der Erkenntnis, 

00:25:23: digitale sexualisierte Gewalt hat genauso traumatisierende Folgen wie analoge sexualisierte Gewalt. Es gibt keinen Unterschied. 

00:25:31: Wir müssen also diese betroffenen Mädchen und Jungen auffangen, indem wir

00:25:38: uns in die Lage versetzen, selbstverständlich über dieses Thema zu sprechen.

00:25:43: Ansprechbar zu sein, sie nicht zu reduzieren darauf, aber es auch nicht zu bagatellisieren, also auch dann nicht zu sagen: "Du weißt, das ist jetzt auch schon 4 Monate her, jetzt muss aber auch mal gut sein." 

00:25:54: Da sind wir auch noch weit entfernt, aber ich mache die Erfahrung, dass sich auch ganz viele Schulen

00:26:00: jetzt auch von alleine auf den Weg gemacht haben und sagen, wir müssen da jetzt aber dran, wenn wir im Bereich Schule bleiben wollen und

00:26:07: dass sich dadurch natürlich die Atmosphäre verändert. Mich rief neulich eine Schulsozialarbeiterin an, wo wir eine Fortbildung gemacht haben 

00:26:13: und danach einen Workshop mit Kindern und sagte: "Ach Mensch, ich wollte Ihnen nur erzählen, vier Wochen später kam ein Mädchen zu uns, hat uns das erzählt und wir sind uns total sicher, es wäre zu dieser Unterhaltung nicht gekommen, wenn wir nicht die Fortbildung gemacht hätten und die den Workshop nicht gemacht hätten. Das hat wirklich eine Tür geöffnet." Und das finde ich super. 

00:26:31: Natürlich sind wir toll darin, dass zu machen. Wir machen das ja auch schon seit vielen Jahren. Aber es gibt auch viele tolle andere

00:26:38: Anbieter und Anbieterinnen, die in der Lage sind, tolle Fortbildungen dazu zu machen. Also deswegen für Schulen: Bitte macht euch auf den Weg 

00:26:46: und kümmert euch darum und für die Betroffenen ist es einfach wichtig, ein verlässliches Gegenüber zu haben, jemanden auf den ich mich verlassen kann. 

00:26:55: Und auch jemanden, der, wenn wir jetzt von Kindern sprechen, Verantwortung übernimmt. 

00:27:00: Also die nicht sagt, ich überlasse es jetzt dir, was wir als nächstes machen, sondern die sagt: "Okay, das habe ich jetzt gehört

00:27:07: und meine Aufgabe als erwachsene Person ist es, für deinen Schutz zu sorgen und ich rede jetzt mit der Schulsozialarbeit zum Beispiel und ich verspreche dir eins, 

00:27:18: ich werde dich immer informieren über das, was ich tue. Aber ich werde dich vorher nicht fragen, weil das ist jetzt mein Job." 

00:27:23: Und das ist super wichtig, weil die Kinder versuchen, ihren Druck los zu werden und dann kommen sie zu dir und sagen: "Ich muss dir was erzählen, aber du darfst das bitte, bitte nicht weitersagen." Aber da muss ich sagen: " Das kann ich dir nicht versprechen." 

00:27:34: Judith: Ja genau, das hat ja auch noch was mit rechtlichen Dingen bei der Lehrperson dann zu tun, ne? Du hast eben noch eine Sache gesagt, nämlich

00:27:43: Internet oder Netz. Lass uns mal darüber reden. Also welche Rolle spielen eigentlich das Netz und soziale Medien? 

00:27:52: Julia: Also die digitalen Medien, allen voran diese Teile hier... 

00:28:02: Judith: Das Smartphone wurde in die Kamera gehalten.  Julia: haben das Phänomen "Sexualisierte Gewalt" fundamental verändert. 

00:28:13: Weil mit dem Smartphone habe ich als Täter oder Täterin die Möglichkeit, 

00:28:18: zu jeder Zeit vollkommen ungestört und unbeobachtet in direktem Kontakt mit meinem Opfer zu sein. Das gab es vorher nicht. 

00:28:26: Und das bedeutet im Übrigen, dass digitale Kommunikation, so will ich es jetzt mal nennen, 

00:28:34: auch im innerfamiliären

00:28:36: Missbrauch eine Rolle spielt, weil wenn das Kind plötzlich nicht mehr reden will, fängt der Täter oder die Täterin an eine WhatsApp zu schreiben oder auf anderen Messengern rum zu tippen.

00:28:48: Das heißt, wir haben zweierlei. Zum einen haben wir die Täter und Täterinnen, die digital unterwegs sind, auf der Suche nach Kindern, nach potenziellen 

00:28:57: Opfern und ich meine, das ist ja ein Eldorado. Das ist ja großartig, ich kriege wahnsinnig viel mit, ich bin im direkten Kontakt, ich kann mich verbergen, wenn ich will. Also es gibt diese Tätergruppierung,

00:29:07: die sagt: "Hallo, hallo, zieh dich aus!" Das ist diese super krasse eine Nummer und dann, das ist ja immer ein Kontinuum, auf dem anderen 

00:29:15: Ende sind die, die sich richtig viel Zeit lassen, die dich richtig gut kennenlernen, die dich richtig doll einwickeln. Das ist bereits ein Teil

00:29:24: der Gewalthandlung, Teil der sexualisierten Gewalt, also diese Manipulation, wo du ganz schwer rausfinden kannst. 

00:29:31: Judith: Genau und das findet ja überwiegend in den sozialen Medien, aber auch in so Chatroom-Messenger-Diensten und manchmal ja tatsächlich auch bei so harmlosen Online-Spielen von Kindern. Die können eine Falle sein. 

00:29:46: Julia: Wie gut, also weil digitale Spiele, Onlinespiele sind super, super gut geeignet, um Kontakt aufzunehmen, weil wir sowieso schon ein Team sind, weil 

00:29:58: wir sowieso schon ein gemeinsames Ziel haben. Und dann bin ich ja auch nicht mehr fremd für dich, wenn wir schon fünf Mal hintereinander miteinander gespielt haben. 

00:30:14: Und in den sozialen Netzwerken kriege ich wahnsinnig viel mit über dich. Ich kriege sofort vielmehr mit über dich, 

00:30:20: als wenn ich dich auf der Straße kennenlernen würde. Ich kann mir deine Historie anschauen, ich kann mir anschauen, was postet die, was interessiert die. Ach, die findet Hunde lustig oder Katzen, 

00:30:30: ist in der Natur oder immer nur Großstadt. Ich kriege ganz, ganz viel mit.

00:30:36: Wenn ich dich auf der Straße treffen würde, müsste ich super viel dazu erstmal erfragen. Über das, was ich mitkriege, kann ich einen super Einstieg generieren. Ich kann natürlich meine Identität verbergen.

00:30:49: Also die Täter und Täterinnen, die nur digital vorgehen, die lügen tatsächlich auch. Es ist nicht so, dass der 64-jährige Mann immer sagt, ich bin der 14-jährige Junge, aber 

00:31:00: sie machen sich jünger, sie machen sich beruflich erfolgreicher, sie machen sich weniger verheiratet. Sie sind einfach kluge Manipulatoren. 

00:31:08: Das ist der eine. Und dann kann dieses digitale Cybergrooming enden in 

00:31:16: dem Livestream-Missbrauch, den ich vorhin schon beschrieben habe oder aber in einem Treffen in der analogen Welt. 

00:31:23: Und diese Mikado-Studie, von der wir vorhin schon gesprochen haben, hat herausgefunden, dass wenn ein sexualisierter Online-Kontakt zwischen einer erwachsenen Person und einem Kind unter 14

00:31:33: in einem analogen Treffen resultiert, kommt es in 100% dieser Begegnung zu physischer sexualisierter Gewalt am Kind. 

00:31:44: Das ist das eine. Da habe ich quasi zwei Möglichkeiten, auf das Kind dann zuzugreifen und was wir uns auch noch einmal klar machen müssen, ist natürlich, dass der Livestream-Missbrauch immer auch die Produktion von Missbrauchsdarstellungen ist, von Kinderpornografie. 

00:31:59: Wenn ich ein Kind analog kennengelernt habe, zum Beispiel in der Schule oder im Sportverein oder oder und ich kriege einmal die Mobilnummer zu diesem Telefon, 

00:32:11: habe ich einfach eine dauerhafte,

00:32:14: ungestörte Verbindung. Das Doofe ist und damit haben wir jetzt ein Problem, weil wir sind groß geworden, ich nehme an bei dir war das auch so, bei mir war es auf jeden Fall so, 

00:32:24: wenn ich nach Hause gekommen bin als Kind,

00:32:28: dann war alles gut. Also für meine Eltern war dann alles gut.  Weil wir waren ja zu Hause, zu Hause waren wir vier Geschwister, aber im Prinzip war alles gut. 

00:32:38: Dieser Satz gilt nicht mehr. Ich kann mir nicht sicher sein, auch wenn mein Kind nur drei Schritte neben mir auf dem Sofa sitzt und in seinem Gerät da liest, ob

00:32:45: im Moment gerade alles gut ist. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was ich Eltern dazu sagen soll. 

00:32:52: Im Übrigen sind Lehrkräfte auch selber oft Eltern, ich finde, dass wir das auch oft vergessen. Also wie gehen wir damit um? Und das bedeutet auf jeden Fall,

00:33:01: wir müssen fragen. 

00:33:02: Wir müssen uns interessieren für diese Welt. Wir müssen keine Expertinnen werden oder Experten, aber wir müssen wissen, was da los ist. Wir sollten uns mal Let's Play-Videos anschauen von diesen Spielen, die sie spielen. Wir sollten uns ein bisschen dieses Social Media angucken. Wenn meine Kinder noch klein sind, kontrolliere ich sie selbstverständlich und beschränke auch ihren Zugang selbstverständlich. So wie ich sie auch nicht alleine eine Flasche Rum kaufen lassen würde, wenn sie zehn sind oder

00:33:26: ihnen den Autoschlüssel in die Hand drücken würde. Also dass wir da einfach auch so diese elterliche Verantwortung wahrnehmen und was mir Schulen oft erzählen, ist, dass

00:33:35: Eltern gerne diese Verantwortung auf die Schule übertragen würden. Bringen Sie den Medienkompetenz bei! Finde ich, soll Schule auch durchaus tun, aber Eltern, ihr seid auch gefordert, denen das zu vermitteln. Wir zum Beispiel sprechen vor allem 

00:33:50: von digitaler Beziehungskompetenz. Wir sagen, Beziehung ist sowieso schon kompliziert, Kommunikation ist, egal wie, immer schon kompliziert gewesen und wenn das ganze auch noch digital stattfindet

00:34:02: und/oder digi-analog, also diese Vermischung macht es richtig kompliziert. Und dazu haben wir unterschiedliche Programme entwickelt, um mit Kindern und Jugendlichen aber auch Erwachsenen zu diesem Thema zu arbeiten. 

00:34:15: Judith: Also ich würde gerne auch ergänzen, ich meine das Netz ist, wir haben jetzt über diesen einen Teil gesprochen, aber das Netzt ist 

00:34:20: letztendlich ja auch wirklich ein Eldorado für illegale Internetseiten, für Filesharing, Netzwerke, Datentauschbörsen.

00:34:27: Für die

00:34:34: Nachverfolgung macht es das einfach total schwierig und damit kommen wir dann auch zum nächsten Punkt, zum Thema Aufklärungsarbeit.

00:34:42: Wie schon erwähnt, nur ein Drittel der Betroffenen teilt sich jemandem mit und

00:34:47: das fand ich jetzt auch wirklich schockierend und du hast das, glaube ich, am Anfang so erwähnt, lediglich ein Prozent der Fälle wird den Jugendämtern oder Ermittlungsbehörden bekannt und parallel dazu hast du eben schon ganz viel geschildert, wie sehr das Problem wächst. 

00:35:02: Also es gibt auch einen Anstieg des

00:35:04: Besitzes von Kinderpornografie von 54% in den Jahren von 19 auf 20. 

00:35:13: Also was machen wir? Wie kriegen wir das hin?

00:35:17: Es ist ein gesellschaftliches Problem, es ist gesamtgesellschaftlich. 

00:35:27: Julia: Das eine ist, in der polizeilichen Kriminalstatistik haben wir diesen Anstieg und dem applaudiere ich erstmal, weil das heißt, das Hellfeld wird größer. Also das sind ja

00:35:32: angezeigte Fälle. Yes, es werden mehr Fälle angezeigt. Das ist gut so! Bitte schimpft nicht darüber, dass mehr Fälle bei der Polizei angezeigt werden, sondern sagt: "Cool, wie erschütternd, dass ist immer so viel mehr werden, aber wie cool, dass sie angezeigt werden." 

00:35:45: Also bitte, bitte! Das finde ich super. Das Dunkelfeld dahinter ist nämlich um ein so unendlich vieles größer,

00:35:53: als das, was wir in der polizeilichen Kriminalstatistik sehen und da müssen wir es eben auch noch mal runter brechen. Die Menschen, die Kindern sexualisierte Gewalt antun, sind Menschen, die wir kennen.

00:36:06: Weil wir alle mit betroffenen Kindern oder Erwachsenen zu tun haben, ob wir es wissen oder auch nicht, und das bedeutet im Umkehrschluss und diese bittere Pille müssen wir einfach endlich schlucken,

00:36:16: dass wir alle auch Täter und Täterinnen kennen. So ist das.

00:36:20: Wir müssen uns in die Lage versetzen, das auch zu denken und wenn wir sowas vermuten, damit auch umzugehen. Wenn ich zum Beispiel vermute, in meinem Kollegium, in meiner Verwandtschaft, in meiner Nachbarschaft, in meinem Sportverein ist ein Mann oder eine Frau, 

00:36:34: der oder die oder ein Mensch, der oder die sich Kindern auf eine unangenehme Art und Weise nähert, rufen Sie

00:36:41: bitte beim Hilfetelefon Missbrauch an. Bleibt damit nicht alleine, schiebt es nicht beiseite, sondern nehmt auch diese Sorge ernst. Das ist wirklich wichtig. 

00:36:50: Was die Strafverfolger jetzt angeht, die müssten wirklich besser in die Lage versetzt werden, mehr zu ermitteln. Dann würden die Zahlen zwar ganz in die Höhe steigen, wie uns ja Nordrhein-Westfalen beweist seit einigen Jahren. Herbert Reul, der hat ganz viel verstanden,

00:37:03: der Innenminister von NRW. Der hat die Personalstärke in diesem Bereich erhöht und prompt gingen deren Fallzahlen nach oben. 

00:37:15: Das müssten jetzt 15 andere Bundesländer auch tun. Darauf warte ich noch, schon seit einigen Jahren jetzt. 

00:37:22: Das ist das eine, aber auch wir im Umfeld. Diese Täter, die leben ja nicht im Internet.  

00:37:28: Also ich hatte als Kind die Vorstellung, die Frau im Fernsehen sitzt wirklich im Fernsehen, so wie das kleine Kinder haben.

00:37:36: Aber wir sind jetzt groß, wir wissen ja, die leben nicht im Internet, die leben irgendwo analog und die haben irgendwo analog auch soziale Bezüge und ich bin mir relativ sicher, nicht bei allen, aber bei relativ vielen Tätern oder Täterinnen

00:37:50: gibt es Menschen, die

00:37:52: eine Vermutung haben. Nicht unbedingt in dem Bereich sexualisierte Gewalt, aber die sagen: "Richtig stimmt was nicht."

00:38:01: Die zu ermutigen und zu sagen, bitte nehmt es ernst und dann wirst du nicht gelyncht. Wenn du das Hilfetelefon Missbrauch anrufst,

00:38:08: dann gehst du einen wichtigen ersten Schritt. Dann hast du noch nicht den Lynchmob angerufen, der übermorgen das Haus anzündet. Ich glaube, dass wir oft in unserer Sorge da stecken und dann kommt oft der Satz: "Ich will aber auch niemanden zu Unrecht beschuldigen."

00:38:20: Soll auch niemand. Trotzdem möchte ich, dass wenn sich jemand Sorgen um ein Kind macht,

00:38:27: er oder sie diese Sorge bitte ernstnimmt und zumindest beim Hilfetelefon Missbrauch anruft. 

00:38:33: Damit wäre schon wirklich richtig viel gemacht. Und die digitale, also die Verbreitung von

00:38:40: Missbrauchsdarstellungen, ich will gar nicht in dieses Thema gehen, weil es ist so deprimierend, die steigt wirklich von Jahr zu Jahr, 

00:38:49: zu Jahr, zu Jahr. 

00:38:52: Wir müssen umdenken. Der Canadian Center for Child Protection, mit denen wir super gern und eng zusammenarbeiten, die haben zum Beispiel eine politische Framework beschrieben, 

00:39:04: also politische Rahmenbedingungen für das Internet und die sagen, wir müssen anfangen von der Würde des Kindes her zu denken. 

00:39:11: Das ist schon mal ein ganz anderer Ansatz. Wir müssen 

00:39:15: ernst nehmen, was uns ganz viele schon seit vielen Jahren über Facebook und sonst wie sagen. Uns nicht immer nur abtun als technologiefeindliches Getue, sondern als

00:39:24: profunde Erkenntnis. Ich weiß nicht, ob du diese Whistleblowerin zu Facebook verfolgt hast. Das war mal beeindruckend und ich habe sogar mich selber geärgert, weil ich dachte, ich weiß es eigentlich schon die ganze Zeit und trotzdem. 

00:39:36: Auch wir verbreiten das auf Social Media. Auch wir verbreiten es über die Facebook-Kanäle und da sind wir selber auch in einem totalen Widerspruch 

00:39:44: mit uns selber. 

00:39:47: Das blinzeln wir dann so ein bisschen weg. Die Internet Service Provider müssen vielmehr in die Verantwortung genommen werden. Es müssen aber auch die Regierung, die Landesregierung und die Bundesregierung müssen viel mehr Geld in die Hand nehmen, dafür zu sorgen, dass die Verbreitung bekämpft wird. 

00:40:02: Und der Canadian Center for Child Protection zum Beispiel hat einen Webcrawler, also der krabbelt so durchs Netz, wird bestückt mit den polizeibekannten Missbrauchsdarstellungen, also mit der Foto-DNA und den Hashwerten und krabbelt durchs Netzt. Und der findet,

00:40:16: auch da will ich gar nicht so ins Detail gehen, das kann man alles bei den nachlesen, findet

00:40:22: aberwitzig Millionen viele dieser Darstellungen und im Moment warten über

00:40:28: 50 Millionen Darstellung darauf, überhaupt analysiert zu werden, ob sie Missbrauchsdarstellungen sind oder nicht. 

00:40:35: Nur um das noch mal klar zu machen, 

00:40:38: um eine Darstellung als Missbrauchsdarstellung zu klassifizieren, müssen drei unabhängige Analyst*innen zu derselben Erkenntnis gekommen sein. 

00:40:48: Also drei Profis müssen sich das angeschaut haben. Jetzt können wir uns überlegen: über 50 Millionen Abbildungen mal 3, 

00:40:56: wie lange das dauert. Da sieht man die Diskrepanz zwischen dem, wo wir sind und das zurecht nicht mehr im Bildschirm zu sehen. 

00:41:07: Wir müssen, glaube ich, ernsthaft überdenken, 

00:41:15: wenn wir zum Beispiel mit Kindern und Jugendlichen über Medienkompetenz sprechen, dann müssen wir auch darüber nachdenken, wie wir digitale Beziehungskompetenz sehen, für mich gehört auch dazu: Hast du 

00:41:24: überhaupt Bock auf Instagram? Bist du eigentlich sicher, dass du da sein willst? Hast du eigentlich Lust auf WhatsApp zu sein? Und ich habe jetzt, 

00:41:33: gerade gestern oder vorgestern, ich weiß es nicht mehr so ganz genau, auch gelesen über Teenager, also junge Erwachsene. Junge Erwachsene,

00:41:42: die sich politisch, quasi wie Fridays for Future, politisch einsetzen gegen die Übermacht der Technologiefirmen. Weil die sagen, das ist doch schrecklich, was hier mit uns 

00:41:50: passiert. Finde ich total interessant. Weiß das die Wissenschaft? Schon ganz lange. 

00:41:59: Wollten wir das hören? Nein. Also wir müssen uns auseinandersetzen. Ich finde, dass wir, wenn wir das an Schulen vermitteln, dann sollten wir bitte

00:42:08: Mädchen und Jungen zu kritisch mündigen Verbraucher*innen erziehen und uns selber gleich auch mit.

00:42:17: Judith: Genau, ich würde da gerne auch noch mal die Schulen und die Lehrerinnen ermutigen, weil das Ding ist einfach, bis sich da ja immer auf oberer Ebene irgendetwas tut, vergehen unglaublich viele Jahre. Das heißt,

00:42:30: wenn man was machen kann, einfach im Kleinen, in der Schule bei den Lehrpersonen anfangen und dort

00:42:37: loslegen. Julia, jetzt machen wir aber hier einen kleinen Cut, denn wir kommen langsam zum Ende und da haben wir immer noch ein paar spezielle Fragen.

00:42:46: Zum einen unsere Wünschebox. Wenn es eine Sache gibt, die du im Bereich Bildung ändern würdest, welche wäre das?

00:42:55: Julia: Also wenn ich eine Fee wäre, dann würde ich zaubern und würde

00:43:03: Schulen ausstatten mit der notwendigen digitalen

00:43:09: Gerätschaft, die sie brauchen, um gut auch digitalen Unterricht zu machen und gleichzeitig Lehrkräfte

00:43:17: mit dem Wissen vollstopfen, wie sie digital didaktisch super guten Unterricht machen können zum einen, und wie sie gleichzeitig mit

00:43:25: Kindern und Jugendlichen zu all diesen auch heiklen zwischenmenschlichen Themen im digitalen Raum arbeiten können. Ich finde nämlich, das eine geht nicht ohne das andere.

00:43:34: Judith: Ja, würde ich dir komplett zustimmen natürlich. Und dann zu unserer vorletzten Frage. Die kommt von Jan und Markus. Mit denen habe ich den letzten Podcast zum Thema Lehrer*innenfortbildung

00:43:44: aufgenommen. Achtung, die Frage ist jetzt auch ein bisschen speziell und ich bin mir nicht sicher, ob du da einen Tipp hast.

00:43:50: Welchen Podcast würdest du jemanden empfehlen, der sich Gedanken darüber macht, wie Lernen funktioniert?

00:43:58: Julia: Ehrlich gesagt, ich bin ja keine Bildnerin, keine Lehrerin, deswegen höre ich Bildungspodcasts jetzt nicht so viel. Aber was ich jetzt mitbekommen habe und das finde ich total interessant,

00:44:09: die setzen sich zumindest auch mit dem Bereich Lernen

00:44:13: auseinander. Es gibt ein neues Magazin, so will ich es mal nennen, ein Online-Magazin, das heißt 

00:44:22: Table Bildung oder Bildung Table. Judith: Bildung.Table.

00:44:35: Julia: Die finde ich total interessant, weil man da eine große Bandbreite kriegt von hilfreichen Tipps, Didaktiktipps und so weiter, bis hin zur politischen Einordnung. Und das ist sowas, was ich natürlich als Nicht-Lehrkraft

00:44:43: für mich total interessant finde, aber was, glaube ich, auch Lehrkräfte super interessant finden würden. Judith: Vielen Dank für den Tipp! Wir haben den auch abonniert. Also von daher kann ich das noch unterstützen.

00:44:52: Und du darfst dir jetzt auch eine Frage überlegen, die wir unserer nächsten Gästin oder unserem nächsten Gast stellen, ohne dass du weißt, wer das eigentlich sein wird.

00:45:02: Julia: Aber ich weiß auch nicht das Thema, ne? Judith: Nee. Julia: Aber es wird auf jeden Fall im Bereich Bildung sein, ne? Judith: Ja. Julia: Okay, dann aus meinem Bereich kommend. Es ist

00:45:12: vielleicht auch eine gemeine Frage.

00:45:17: Wie sollen, können, dürfen, müssen Lehrkräfte

00:45:27: die Beziehung zu ihren Schüler*innen gestalten? Also wie gehen sie um mit Nähe und Distanz? Judith: Super, perfekte Frage.

00:45:36: Julia, vielen lieben Dank für deine Zeit heute. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und weiterhin viel Kraft bei eurer

00:45:43: so wertvollen Arbeit bei Innocence in Danger. Und ich denke wir beide sagen jetzt zusammen Tschüss. Bis bald! Also Tschüss! Julia: Ciao.

Über diesen Podcast

Herzlich Willkommen bei “Marktplatzplauderei”, dem Podcast von eduki.com/de. Wir haben diesen Podcast ins Leben gerufen, weil wir Lehrerinnen und Lehrern eine Stimme geben wollen. Wir finden, dass man nämlich viel zu wenig darüber redet, was Lehrerinnen und Lehrer tagtäglich für einen geilen Job machen! Wir möchten mehr über ihren Berufsalltag erfahren, ihr sollt mehr über sie erfahren. Wir sprechen über die besonders schönen Seiten im Lehrerjob, aber auch über die Herausforderungen und die z.T. knallharte Realität.
Über Tipps, Tools und best practices …
Ich bin übrigens Judith, selbst ehemalige Lehrerin, arbeite bei eduki, DEM Online-Marktplatz für Unterrichtsmaterialien,
und betreue dort viele, viele Lehrerinnen und Lehrer, die ihre Materialien mit ihren Kolleginnen und Kollegen teilen, sich vernetzen und sich gegenseitig beraten.
Ich freue mich sehr auf viele spannende Marktplatz-Besucherinnen und Besucher, mit denen ich über Schule, Schülerinnen & Schüler, Lernen und zeitgemäße Bildung plaudern kann. Und euch wünsche ich, dass ihr euch bei der “Marktplatzplauderei” abgeholt fühlt, dass ihr am besten das ein oder andere für euch mitnehmen könnt, allein der neue Kontakt zu einer lieben Kollegin oder einem Kollegen. Denn: ein gutes Netzwerk ist oftmals schon die halbe Miete!
Wenn ihr Vorschläge habt, wen wir hier im Podcast mal einladen sollen, dann schreibt gerne an marktplatzplauderei@eduki.com.
Und jetzt gibts was auf die Ohren!!!

von und mit eduki.com/de

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